Haustiere:

Die Zahl der Strassenhunde und Katzen hat sich in den Letzen 20 Jahren stark reduziert, was auf die Fussball-WM sowie die Olympiade zurückzuführen ist. In dieser Zeit wurden leider sehr viele Tiere eingefangen und unnötig getötet. Es gibt eine grössere private Organisation, genannt SUIPA, unter einem stark befahrenen Viadukt in der Stadt, umgeben von Industrie und Wohnhäusern. In dieser privaten Institution leben zirka 5'000 Tiere. Davon 3'000 Hunde, 1'000 Katzen sowie weitere Tierarten. Leider hat man mir, mit der Begründung keine Zeit zu haben, keinen Einblick gewährt. Doch ich denke, man wollte mir aus anderen Gründen keinen Zutritt gewähren. In der Bevölkerung hat diese Organisation keinen guten Namen. Es gibt Gerüchte der Unterschlagung von Spendengeldern wie auch von unnötigen Tötungen von sogenannten Kampfhunden. Zurzeit nimmt die SUIPA wegen Überbesetzung nur noch Notfälle auf. Genutzt wird diese fast einzige Möglichkeit der Tierhilfe trotzdem sehr häufig, da die städtische Organisation nur rund 900 Tiere beherbergt und auch keine dazu nimmt. Es gibt zig private Tierretter, Freiwillige die sich mit aller Kraft dem Tier Leid annehmen. Ein Register konnte ich nicht finden, denn viele sind nicht offiziell registriert und kümmern sich um einzelne bis mehrere Tiere. Die meisten betreiben eine Facebook Seite und versuchen auf diesem Wege zu Spenden und Hilfe zu kommen.

Engagiert sind einfache Arbeiter wie auch Anwälte. Jede dieser ONG, wie man sie in Brasilien nennt, macht was er kann um etwas gegen die Not der Tiere zu tun. Doch allen fehlen vor allem Geld und die Möglichkeit der artgerechten Haltung.

Auch viele Haustiere werden nicht artgerecht gehalten. Sie erhalten ungeeignetes Futter und keine adäquate Unterkunft. Sie leben in einem Vorhof an der Kette ohne Schutz gegen die Sonne oder den Regen und sind unterernährt. Die Bevölkerung ist mehrheitlich sehr arm. Wenn dann Krisen wie zurzeit herrschen, bei welcher nicht mal die Staatsangestellten Ihren Lohn monatlich erhalten, sehen viele nur noch einen Ausweg: Das Haustier aussetzen, denn ihnen fehlt das Geld für Futter, nicht mal Essensreste bleiben übrig.

Es gibt staatliche Aktionen bei denen Tiere kastriert und wieder frei gelassen werden. Doch diese sind aus meiner Sicht und nach Gesprächen mit Tierärzten zweifelhaft. Denn pro Kastration erhält ein Tierarzt CHF 3.00. Aus diesen Gründen werden an solchen Tagen durch einen Tierarzt 50-70 Kastrationen durchgeführt. Doch dies mit dem Wissen, dass die Kastration in vielen Fällen nicht korrekt ausgeführt wurde und/oder dass Tiere nicht zureichend versorgt wurden. Dies zieht dann Entzündungen und einen grossen Leidensweg für das Tier nach sich, da sich kaum mehr jemand um ein betroffenes Tier kümmern kann, denn es fehlen die finanziellen Möglichkeiten sowie Anlaufstationen.

Grossvieh:

In den ländlichen Gegenden sind vor allen noch Pferde, Schafe und Grossvieh auf der Strasse anzutreffen. Oft fahren LKW's durch die Gebiete, welche die Tiere einsammeln und kilometerweit in ein Schlachthaus transportieren um sie zu Tierfutter zu verarbeiten. Auch werden Pferde unter miserablen Zuständen gehalten (unterernährt) und vor Wagen gespannt, welche für den Transport von Gütern benutzt werden.

Nutztiere:

Durch Gespräche mit der Bevölkerung bemerkte ich, auch hier gibt es enormen Nachholbedarf, welcher durch den aktuellen Fleischskandal nicht besser wird.